Saurier-Erlebnispfad

GeoRoute 6

Eine Liebe im Unteren Perm

Zwischen 1978 – 2010 wurden bei Grabungen am Bromacker zwischen Tambach-Dietharz und Georgenthal 13 verschiedene Ursaurierarten entdeckt. Eine Sensation war der Fund des „Tambacher Liebespaares“, zwei kleine, noch im Tode vereinte Ursaurier. Sie und auch die anderen auf dem Bromacker gefundenen Fossilien waren frühe Landwirbeltiere, die vor etwa 300 Millionen Jahren den Superkontinent Pangäa bevölkerten. Viele dieser Skelett-Funde sind vollständig erhalten geblieben und zeichnen gemeinsam mit den ebenfalls aufgespürten Fährten und anderen Lebensspuren ein Bildvon den frühen Lebensgemeinschaften auf unserer Erde. Verwandte des „Tambacher Liebespaares“ Seymouria sanjuanensis sowie des „Bratwurstsauriers“ Tambachia trogallas (siehe GeoRoute 17) und des Rückensegel-Sauriers Dimetrodon teutonis waren vorher nur aus Nordamerika bekannt. Und diese Verwandtschaft ist ein weiterer Beleg dafür, dass im „Erdaltertum“ alle Landmassen den Superkontinent Pangäa bildeten.

Im Vergleich zu ihren Nachfahren, den weitaus bekannteren und zumeist riesigen Dinosauriern, waren Ursaurier eher kleine Kerlchen, kaum länger als einen Meter. Übrigens: Der Begriff Ursaurier wurde maßgeblich von dem internationalen Bromacker-Grabungsteam um den Gothaer Paläontologen Dr. Thomas Martens geprägt. Nachdem auf dem Bromacker quasi ein erdgeschichtliches Fenster geöffnet wurde, war klar, dass es sich nicht wieder schließen darf. Auf dem 2011 eröffneten Saurier-Erlebnispfad zwischen Georgenthal und Tambach-Dietharz lässt sich sehr
gut durch dieses Fenster schauen. Er ist ein Spuren-Lese- Pfad mit 17 lebensgroßen Saurierplastiken an elf Standorten. Auf dem Teilstück zwischen Georgenthal und dem Bromacker wird die Entwicklung der Saurier von den kleinen Ursauriern zu den großen Dinosauriern erzählt. Auf dem Teilstück vom Bromacker nach Tambach-Dietharz erfährt man viel über die Arbeit von Paläontologen. Anhand von Modellen sieht man, wie die ausgegrabenen Saurierskelette freigelegt, konserviert, präpariert und schließlich als Lebensplastik rekonstruiert werden. Also ein Wander-, Lern- und Erlebnisweg, der keineswegs nur für Kinder spannend ist.

  • Länge / Kategorie: ca. 9 km, Zielweg (1. Teilstück Georgenthal – Bromacker: ca. 4,5 km; 2. Teilstück Bromacker – Tambach-Dietharz: ca. 3 km)
  • Höhenunterschied: ca. 400 – 460 m ü. NN
  • Schwierigkeitsgrad: leicht, besonders geeignet für Familien mit Kindern
  • Dauer: ca. 4 Stunden
  • Wegebeschaffenheit: Waldwege, teilweise sandgeschlämmte Schotterdecke, innerörtlich gepflasterte Fußwege
  • Geologische Stationen: international bedeutende Ursaurierfundstätte Bromacker
  • Touristische Stationen Georgenthal: Kurpark (Start Saurier-Erlebnispfad) mit Klosterruine und Sankt Elisabeth Kirche • Saurierspielplatz am Bürgerhaus • Schwimmbad • Museumsanlage Lohmühle mit Museum
  • Touristische Stationen Tambach-Dietharz: Wildgehege • Waldschwimmbad • Lutherkirche als Endpunkt des Saurier-Erlebnispfades
  • Service: Kinder-Audioguide mit 16 Stationen entlang des ersten Teilstücks von Georgenthal zum Bromacker
  • Information: Tourist-Information &GeoInfopunkt Georgenthal und Tourist-Information Tambach-Dietharz

Text: Dr. Bettina Aschenbrenner (Tourismusverband Thüringer Wald Gothaer Land e.V.)

Im Download-Bereich finden Sie alle Informationstafeln des Saurier-Erlebnispfades zum Nachlesen.

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